Der 61-jährige Tübinger hielt sich am Freitag in der Nähe des Rottenburger Tatorts auf, wo eine Streife ihn kontrollierte und festnahm.
Ein Polizeihubschrauber kreist nach dem Raubüberfall auf eine Bäckerei-Filiale über dem Konstanzer Paradies. Bild: Friederike Helmes.
Dass der Täter immer zum Tatort zurückkehrt, ist eher eine Krimi-Legende. In diesem Fall ist es wirklich so. Laut Polizeisprecher Peter Buckenmaier war es „Kommissar Zufall“, der den Bäckerei-Räuber am Freitag unweit seines zweiten Tatorts schnappte.
Am Mittwoch, 20. Mai, kurz vor 14.30 Uhr hatte ein Mann die Filiale einer Bäckerei im Tübinger Stadtteil Bühl betreten. Mit einer Pistole bedrohte er eine 53-jährige Angestellte, die sich alleine in der Bäckerei befand. Der Aufforderung, Geld in eine mitgebrachte Tüte zu stecken, kam sie allerdings nicht nach. Schließlich floh der Räuber unverrichteter Dinge ohne Beute.
Zwei Tage später, am Freitagnachmittag des 22. Mai, betrat (wie inzwischen klar ist) derselbe Täter eine Bäckereifiliale in der Rottenburger Gartenstraße. Wieder bedrohte er mit einer Pistole die 18-jährige Angestellte und forderte Bargeld. Dieses Mal erbeutete er einen dreistelligen Geldbetrag und lief zu Fuß Richtung Innenstadt davon.
Seither fahndete die Polizei nach dem Täter, zunächst aufsehenerregend mit vielen Beamten und Hubschrauberunterstützung in der Rottenburger Innenstadt.
Den Täter hatten die Verkäuferinnen im einen Fall als Mitte Fünfzig, im anderen Fall als um die sechzig Jahre alt und etwa 1,65 bis 1,70 Meter groß beschrieben. In beiden Fällen trug er Schal und Sonnenbrille, um sich zu maskieren. In Bühl zudem einen Anglerhut.
Am Freitagnachmittag des 29. Mai entdeckte eine Polizeistreife nahe der überfallenen Bäckereifiliale in der Rottenburger Gartenstraße einen Mann, auf den die Beschreibung passte. Als die Beamten ihn kontrollieren wollten, versuchte er, sich zu verstecken. Die Polizisten ließen sich nicht von der Kontrolle abbringen und entdeckten bei dem 61-Jährigen „entsprechendes Maskierungsmaterial“ sowie einen Spielzeugrevolver. Sie nahmen ihn fest und überstellten ihn der Kriminalpolizei.
Der 61-Jährige Tübinger, der bislang polizeilich nicht in Erscheinung getreten war, hat inzwischen gestanden, die Raubüberfälle in Bühl und Rottenburg begangen zu haben. Er wurde auf Antrag der Staatsanwaltschaft am Samstag der Haftrichterin vorgeführt, die Haftbefehl erließ, der aber gegen Auflagen wieder außer Vollzug gesetzt wurde.
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