Stroh soll Backwaren saftiger machen
Zugesetzte, wertlose Fasern sollen den Ballaststoffanteil erhöhen. Verbraucherschützer fanden Stroh in vier Produkten.
Vollkornbackwaren sind wegen ihres hohen Ballaststoffanteils zwar gesund, aber nicht jedermanns Sache. Daher reichern manche Hersteller ihre konventionellen Misch- und Mehrkornbrote oder -Brötchen mit Fasern aus Getreidehalmen an, um den Ballaststoffanteil so zu erhöhen.
Die Verbraucherzentrale Niedersachsen kritisiert, dass so suggeriert werde, die Fasern seien gesundheitlich besonders wertvoll. Das treffe jedoch nicht zu. Denn anders als Vollkornmehl liefern die Fasern, die technologisch aus Stroh extrahiert werden, nicht auch noch Vitamine und Mineralstoffe.
Stroh bindet Wasser und sorgt für mehr Gewicht
Für die Hersteller habe der Einsatz der Fasern den Vorteil, dass sie zusätzlich Wasser binden und damit die Backware saftiger machen, erläutern die Verbraucherschützer. Außerdem lasse sich so aus dem Teig mehr Ware produzieren, denn durch das Wasser steige auch das Gewicht des Brotes. Bei einer stichprobenartigen Marktüberprüfung in Hannover fanden die Verbraucherschützer vier Produkte mit zugesetzten Fasern.
Dabei handelt es sich um Mehrkornbrötchen "Vital & Fit", das Toastbrot und das Sandwichbrot "Balance active" von der Harry-Brot GmbH sowie die Mehrkornbrötchen "Vital & Fit" von Goldähren Brotland GmbH. Der Anteil Weizenstrohfaser vom Toast und dem Sandwich macht mit 1,5 Prozent rund ein Viertel des Ballaststoffgehaltes aus (durchschnittlich 6,8 Gramm pro 100 Gramm). Bei den Mehrkornbrötchen gibt es vom Hersteller gar keine Angabe, wieviel Stroh im Brot steckt.
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